wer winters durch italien fährt, wird wunderschön geschmückte kahle bäume in vielen vorgärten finden. nein, nicht geschmückt, denn kakibäume sind eben so: sie verlieren im herbst ihr laub, ihre wunderschönen früchte, die an tomaten erinnern, werden erst im spätherbst orangegolden, und mit dem ersten frost reif und süß. bisher kannte ich kakis nur vom naschmarkt und aus dem supermarkt, auch in der abwandlung der honigsüßen israelischen sharonfrucht, einer besonderen züchtung.
in italien wachsen kakibäume schon lange. „meine großmutter erzählte, dass schon ihre großmutter einen kakibaum hatte“, sagte uns ein friulianischer kellner. warum die früchte bei uns nach wie vor so exotisch sind, dürfte damit zusammenhängen, dass sie enorm schwer zu transportieren sind wenn wirklich reif (und matschig) – und dass sie vorher einfach pelzig-bitter schmecken.
ein alter mann hat mich ein paar kakis pflücken lassen von seinem baum hinterm haus, und ich hab eine gleich gekostet, obwohl sie eiskalt war. vielleicht hat sie deswegen nicht sehr süß geschmeckt. macht aber nichts. so schön!
2 Kommentare
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15. Dezember 2009 um 12:20
chickofprey
Find ja auch den „anderen“ Namen so schön: Persimone, bzw. englisch Persimmon.
Die weichen Kakis find ich persönlich viel aromatischer als die festen Sharons. Vorsichtig heimgetragen, vorsichtig mit einem Esslöffel von der Schale befreit und (eventuell mit ein paar Tropfen feinem Mandelöl, hmmm!!) aus dem Schüsselchen gegessen – der Wahnsinn, dafür lass ich ich jede Mehlspeis stehn.
15. Dezember 2009 um 12:56
queenofsoup
die, die ich im friaul frisch und kalt vom baum gegessen hab, wär in der wärme vermutlich auch wesentlich aromatischer gewesen, aber die gier – ein luder. kakis, behauptet wikipedia, sind die mit den kernen (wunderschöne mandelförmige dunkelbraune kerne), bei den sharons sind die kerne weggezüchtet, so wie bei bananen. ich hab jetzt nur noch zwei wunderschöne unreife selbstgepflückte früchte daheim liegen, aber keine ahnung wie ich die reif kriege – in die kälte rauslegen?