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Aus kleinen Verlegenheiten entstehen oft die besten Gerichte. So wie diese wundervolle Wintersuppe: Eine russische Freundin, die in jeder Hinsicht sehr russisch kocht, schenkt mir ein riesiges Einmachglas voll selbstgemachtem sauer eingelegtem Weißkraut. Dieses Kraut, mit viel Liebe und Knoblauch versetzt, schmeckt … nun, es geht so, und stinkt so ordinär, so durchdringend, dass jeder Quargel daneben edel verblasst. Was mach ich damit? Schnöd wegwerfen ist keine Option. So essen schon gar nicht.

Aber es gibt ein Happyend:

1 kg sauer eingelegtes russisches Weißkraut (bzw. 1/2kg Sauerkraut + 1/2 klein geschnittenes Weißkrauthäupel + 1 Knoblauchknolle
2 große Karotten
1/2 Sellerie
1 Zwiebel
1 kg Schweineschopf, nicht zu fett

Das Fleisch in 2 – 3 Teile, das Gemüse in grobe Stücke schneiden. Alles zusammen plus 1/8 Weißwein, 1/8 Apfelsaft, Salz, Pfefferkörnern, Kümmel & Lorbeer in einen Topf tun, mit Wasser bedecken und ca. 1h lang kochen, bis das Fleisch zart ist (wer will, kann das Fleisch auch erst reintun, wenn das Wasser kocht – so bleibt es vielleicht etwas saftiger, was beim Schopf allerdings ohnehin selten ein Problem darstellt).

Schmeckt wunderbar herzhaft und wärmt Körper und Seele. Dazu passen auch auch sehr gut Suppennudeln – und natürlich frisch geriebener Kren, der hilft auch super gegen verstopfte Nase!

heute neu ausprobiert, mit erfolg: wildlachs, etwas rustikal (ein bisserl obauer-inspiriert vielleicht):

einen apfel in papierdünne scheiben schneiden, in einer pfanne in butter weichbraten, zwei große handvoll sauerkraut dazu, einen esslöffel rohrzucker drüber und das gezuckerte kraut ebenfalls anbraten bzw. karamellisieren lassen, mit (in dem fall) welschriesling ablöschen. ein paar stücke ingwer dazu, zwei stängel zitronengras weichklopfen und dazu, durchrühren, mit salz abschmecken, sanft weiterschmurgeln, spritzer orangenöl dazu.
lachs in einer pfanne in butterschmalz auf beiden seiten scharf anbraten, salzen, pfeffern, aufs warme kraut legen, damit der fisch dort fertiggaren kann. in der selben pfanne gekochte erdäpfel zerdrücken und in butterschmalz anbräunen, salzen und kümmel drüber.
kraut (ohne ingwer und zitronengras) auf einem teller anrichten, lachs drauf mit ein wenig orangenöl, die kartoffeln dazu und wenn vorhanden frischen majoran obendrauf. dazu den welschriesling von vorhin, prost!

nachtrag: das sauerkraut am besten bei offenem fenster kochen. ich hatte leider noch tagelang danach den geruch in der wohnung hängen.

sauerkrautsuppe

Zutaten:
1/2 kg Sauerkraut, geschnitten
2 große, gelbe Zwiebeln, feinnudelig geschnitten
30 dag speckige Erdäpfel, würfelig geschnitten
1 Paar Frankfurter
1 Paar Debreziner
3 EL Schmalz, Butter oder Öl
3 EL Paprikapulver edelsüß
3 EL Paradeismark
1 gehäufter TL Thymian (getrocknet)
2-3 Lorbeerblätter
etwas Cayenne-Pfeffer
5 Wacholderbeeren
einige Pfefferkörner
rund 2 Liter Rindssuppe (ersatzweise Wasser mit Suppenwürfel)
etwas Salz
zum Verfeinern: glattgerührter Sauerrahm, Schnittlauch

Zubereitung:
In einem großen, hohen Topf das Fett erhitzen und den Zwiebel goldgelb anschwitzen. Kurz vom Feuer nehmen und das Paprikapulver einrühren. Paradeismark zugeben, mit Suppe aufgießen, das Sauerkraut und sämtliche Gewürze hinzugeben (für Lorbeerblätter, Pfefferkörner und Wacholderbeeren ev. eine Gewürzkugel verwenden). Etwa 30 Minuten köcheln lassen, dann die Erdäpfelwürfel beigeben und bissfest kochen (Speckige bleiben „al dente“, wer´s lieber etwas molliger hat nimmt Mehlige). Zuletzt die in Scheiben geschnittenen Würstel beigeben, durchziehen lassen, Gewürzkugel entfernen und die Suppe abschmecken. Die Sauerkrautsuppe in großen, tiefen Tellern anrichten, mit einem Klacks Sauerrahm verfeinern und mit frisch geschnittenem Schnittlauch bestreut servieren. Perfekt dazu: eine Scheibe Bergsteigerbrot und ein Glas Bier!

danke an d.

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