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das letzte mal bloggen ist viele monate her – das letzte mal kochen aber immer nur ein paar stunden: verfressen bin ich wie eh und je, und kulinarisch um ein hauseck gebildeter als noch vor einem jahr. ich war bei einer hausschlachtung dabei, hab zweimal gemeinsam mit einem sommelier ein menü entworfen und gekocht, hab durch reisen und wunderbare bekanntschaften (viele davon aus dem internet) neue geschmäcker kennen gelernt und neue ideen gewonnen. da lagen eines tages frische frühlingsmorcheln vor meiner wohnungstür, ich hab eine kroatische selchwurst geschenkt gekriegt, einen riesigen strauß istrische kräuter, kiloweise tiroler biokitznierndln, polnischen kräuterwodka und kalabrische bergamotten, sogar eine kalifornische meyer lemon war dabei, und eine halbe kiste schönbrunner pomeranzen: meine kulinarischen freundschaften haben sich vertieft. im esszimmer war davon rein garnichts zu lesen.

dafür gibt es heute aber kleines frühlingsessen, das gleich mehrere inspirationen der letzten monate vereint:

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zuerst gab’s eine frühlingserbsenvelouté (also eine pürierte cremesuppe) mit pochiertem mandarinen-kerbel-ei. weil keine zeit war, am naschmarkt frische erbsen zu kaufen, hab ich zu biotiefkühlerbsen gegriffen: dreiviertelpackung mit halbem liter wasser zum kochen bringen, sanft salzen. inzwischen die eier vorbereiten – mit einem spezialtrick: pro ei ein großes stück klarsichtfolie mit olivenöl einpinseln, ein paar mandarinenzesten (es empfiehlt sich, zuvor in der provence einen echten mandarinenbaum zu plündern), ein paar kerbelblätter und fleur de sel in die mitte streuen. die folie so über die öffnung eines bechers legen, dass eine vertiefung entsteht, da hinein das ei schlagen. nochmal zesten, kerbel und salz drauf, die folie zu einem beutel zusammenschlagen und mit einer plastikklammer fixieren.

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die eierbeutelchen (wie das klingt! pardon) in die inzwischen kochende erbssuppe hängen (profis machen das in einem extratopf mit wasser, wegen der bösen klarsichtfolie. laien wie ich denken „ach, ist eh nur für 3 minuten“ und ignorieren die plastikgefahr) und garen lassen bis das eiweß fest, das gelbe aber noch flüssig ist. der richtige zeitpunkt lässt sich durch zartes anstupsen erfühlen.

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dann die beutel rausholen, die erbssuppe abschmecken (mit mandarinensaft, außerdem – weils grad übrig war, siehe weiter unten – salziger molke, salz und pfeffer) und ganz fein pürieren.

suppe in schüsserln anrichten, ei von der folie befreien (sollte dank des öls leicht gehen) und hineinsetzen, obendrauf nochmal kerbel. sehr fein, das – sehr frühling. die pochierten aromatisierten eier funktionieren auch herrlich auf salat. wer keine schicken plastikklammern hat, kann auch mit den drahtverschlüssen von tiefkühlsackerln arbeiten.

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schön, die vorspeis ist fertig und serviert? dann ist genug energie für die hauptspeis da. die hab ich bei einem besuch bei frau esskultur gelernt und weiterentwickelt: die frau esskultur schält und würfelt festkochende kartoffeln (im frühling: bitte noch welche aus dem vorjahr!), brät sie in einer beschichteten pfanne in öl (ich hab französisches gänsefett verwendet… yay) an und löscht mit marsala ab. im hause esskultur kommt dann rosmarin dazu, alles wird einreduziert und weitergebraten, bis die erdäpfel rundum schön knusprig gebräunt sind.

meine variante: ablösch-alkohol und würze in einem – nämlich mit pastis (ouzo ginge auch) ablöschen. dadurch verteilt sich feiner anisgeschmack gleichmäßig auf allen erdäpfeln. allerliebst!

schon ca sechs stunden zuvor hatte ich labneh gemacht. das ist libanesischer frischkäse aus möglichst fettem joghurt, das man durch ein tuch oder einen kaffeefilter abseiht. ich hab’s schon mit 4,8% bioschafjoghurt (sehr fein) und mit 3,6% biokuhjoghurt (auch gut) probiert. dabei salze ich das joghurt schon vor dem abseihen, dadurch ist die ablaufende molke auch salzig-säuerlich und eignet sich gut, um etwa die erbssuppe von weiter oben aufzugießen und zu würzen. für die pastis-erdäpfel hab ich zum labneh noch ungeheuer aromatischen frisch gepflückten wildfenchel aus dem piemont und meyerlemon-zesten aus kalifornien gemischt; orangenzesten und etwas dill tun es aber auch.

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die frau esskultur hat mir zu den erdäpfeln einen herrlichen karottensalat kredenzt, aus frischgeriebenen karotten, zitronensaft, geröstetem und frisch gemörsertem kreuzkümmel und fenchelsamen, olivenöl und etwas salz. das mag schlicht klingen, ist aber eine pure geschmacksexplosion und unbedingt zur nachahmung empfohlen.

mangels karotten hab ich heute zarten grünen spargel gestückelt und in olivenöl angebraten, ein paar braune champignons dazu, mit einem spritzer pastis und mandarinensaft abgelöscht, die spargelspitzen dazu, gewärmt, mit salz abgeschmeckt und serviert. danach hab ich mich kaum noch rühren können.

(hat irgendwer fleisch vermisst? ich nicht)

wir hätten nicht unbedingt eine ausrede gebraucht, um gut zu kochen. aber wenn der anlass schon da ist, um so schöner.

pflücksalat aus dem elterngarten, inklusive rucola und radicchio, mit einer marinade aus altem balsamico, honigessig, olivenöl und einem hauch zucker (wegen der bittersalate), darüber sehr intensive burgenländische paradeiser, ein paar pignoli und warme marchfelder spargelspitzen (geschält, mit einem scherzl brot, zucker und salz in wasser garkochen).

schweinslungenbraten in 1,5-cm-scheiben schneiden, in einer sehr heißen stahlpfanne in butterschmalz beidseitig kurz anbraten. herausnehmen und auf einem teller unter alufolie im warmen (60 grad) backrohr zwischenlagern, in der pfanne mit einem glas selbstgebasteltem fond den bratensatz lösen. einen schuss cognac dazu, einen esslöffel honigessig, einen teelöffel honig, etwas salz, und zügig einreduzieren lassen. ein paar zweige frischen thymian ein paar minuten mitschmurgeln lassen und dann wieder herausfischen. wenn die sauce dick zu werden beginnt, einen schnippel kalte butter hinein, und das fleisch dazu. als beilage wachauer thymian-braterdäpfel und gedämpfte karotten (mit gehackter frischer minze und etwas basilikum in butter geschwenkt) servieren.

sachertorte backen: 4 ganze eier + 15 dag butter + 15 dag kristallzucker schaumig rühren. mit 15 dag mehl (davon 5 maizena, evtl. msp backpulver) mischen. 15 dag schokolade (weich, aber nicht zu heiß) darunterrühren. bei 180 grad in einer runden form im ofen.
aus schlagobers und topfen eine creme mischen, auf die sachertorte streichen. erdbeeren halbieren, auf die torte legen. ein paar matschige erdbeeren pürieren und mit warmen wasser und ein oder zwei blatt gelatine zusammenrühren, obenaufgießen. fertig. ja, und ein paar monatserdbeeren aus dem garten dazuessen. schönen vatertag!

Den ersten frischen Spargel heuer bekommen, und zwar so richtig ganz, ganz frischen. Noch nicht mal einen Tag lang aus der Erde. Und weil ich das junge Gemüse am liebsten gar nicht solo weichgekocht, sondern knackig gebraten mag, egal ob grün oder weiß, entstand dieses sehr feine Pastarezept für 4:

200 g Penne rigate kochen. Inzwischen 1 kleine Zwiebel in ganz kleine Würfel schneiden, mit etwas Zitronenschale und wenig Chili in wenig O-Öl anrösten.
1/2 kg Spargel(-bruch) in ca. Penne-große Stücke schneiden, dazugeben. Pfeffer, etwas Minze, Salz dazu, unter Rühren weiter rösten. Wenn alles leicht bräunt, mit einem kräftigen Schuss Apfelsaft ablöschen. 50 ml Schlagobers dazugeben. Zugedeckt den Spargel bissfest kochen lassen. Abschmecken.
Nochmals 50 ml Schlagobers und 2 in grobe Würfel geschnittene Fischfilets (am besten was Weißes wie Zander oder Forelle gar) dazugeben, kurz aufkochen lassen, dann die fertigen Nudeln reinmischen. Auf den Teller, mit frisch geriebenem Kren servieren.

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