Seit etwa einem Jahr hab ich einen Garten. Einen kleinen, schattigen, mitten in der Stadt und mit miieeeeser Erde – aber einen Garten! Und damit auch jede Menge Unkraut, das man gemeinsam mit dem Nachwuchs bestimmen, pflücken und teilweise auch essen kann! Ja, die Unkrautküche ist zur Zeit recht hip – aber abgesehen vom Novelty-Value auch wirklich gut (und ziemlich billig obendrein ;P)
Also hab ich alles gerupft, was essbar erschien. In diesem Falle war das Sauerklee, Breitwegerich, Behaartes Knopfkraut, Zitronenmelisse, Rainkohl, Vogelmiere – und dazu noch ein paar wenige Blättchen frischen Salbei und Thymian aus dem Topf. Das alles wird gewaschen, grob zerteilt …
… und dann mit viel bestem Olivenöl, einer Winzigkeit frischem Knoblauch, etwas Feta-Käse und Meersalz ordentlich kleingemacht.
Die Abweichungen vom Original deshalb, weil die Gräsleins und Kräutchens viel zarter schmecken als Basilikum, und daher weder den hyper-intensiven Pecorino als heftigen Kontrapunkt noch die sanften Pinoli als „Verlängerung“ brauchen.
Mit viel frisch geriebenem Parmesan und Pfeffer bzw. Peperoncino nach Geschmack unter heiße Spaghetti mischen, am besten im Garten servieren.
Dazu gibts auch noch 2 Literaturtipps: Fleischmann/Guthmann/Spiegelberger: „Essbare Wildpflanzen“ und Lippert/Podlech „Großer Naturführer Blumen“.
5 Kommentare
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25. August 2010 um 14:04
queenofsoup
und ich hab mitessen dürfen, und es war soo gut! sooooo gut! und dann hab ich gelitten, und zwar sehr – weil ich keinen rohen knoblauch vertrag, obwohl wirklich nur eine winzigkeit (ich hab genau geschaut!) drin war. gibt’s da eine variationsmöglichkeit für leute, die keinen knofel aushalten?
25. August 2010 um 15:37
FrauSchmunzel
Tolle Idee für ein Pesto. Wenn man weiß, was essbar ist. Daran würde es bei mir wahrscheinlich scheitern :-)
25. August 2010 um 15:50
chickofprey
@FrauS: ohne multiple Literatur würd ich das auch nie schaffen! Aber zum Glück kann man ja nachschaun. Und meiner Tochter macht das Pflanzen bestimmen total Spaß, auch wenn sie das „grüne Zeugs“ dann trotzdem nicht essen mag ;)
@Queen: Ich denke, man könnte den Knoblauch einfach weglassen. Oder ein, zwei Sardellenfilets mitfaschieren. Oder eventuell ein Stück Zwiebel – dann kann man das Pesto aber nicht mal einen Tag lang aufheben.
25. August 2010 um 20:22
lamiacucina
Salbei, Thymian und Zitronenmelisse hätte sogar ich auf Anhieb erkannt :-) An die übrigen Kräuter hätte ich mich nicht getraut.
26. August 2010 um 09:33
chickofprey
@Cucina – wie gesagt, ohne entsprechende Fachliteratur hätt ich das auch nicht gemacht, auch wenn das Kind eh nicht mitisst.
Hab mir jetzt auch noch das hier http://www.amazon.de/Enzyklop%C3%A4die-essbaren-Wildpflanzen-tabellarisch-Farbfotos/dp/3038004928/ bestellt, und wenn ich mich mal ganz frivol fühl, kommt vielleicht auch noch das http://www.amazon.de/Enzyklopädie-essbaren-Wildpflanzen-Pflanzen-Mitteleuropas/dp/3855028893 nach ;) Kurzrezensionen wirds dann sicher auch geben!!